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Rattanstühle strahlen sommerliche Leichtigkeit aus. Sie wecken Erinnerungen an laue Sommerabende auf einer italienischen Piazza, an Pausen in Pariser Strassencafés und Urlaube an fernen Palmenstränden. Sie sind jedoch nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch nachhaltig, denn Rattan wird aus den schnell wachsenden Lianen der südostasiatischen Rotangpalme gewonnen. Es existieren also mehrere gute Gründe, warum Sie sich für Rattanstühle entscheiden sollten.
Was zeichnet Rattanstühle aus?
Rattanstühle bestehen fast ausschliesslich aus natürlichen nachhaltigen Fasern. Dabei wird zwischen dem harten Kern der Lianen, dem Peddigrohr, und den weicheren biegsamen Trieben unterschieden. Bei Stühlen wird zunächst ein Gestell aus Peddigrohr konstruiert. Anschliessend folgen eine Sitzfläche und eine Rückenlehne aus nachgiebigerem geflochtenem Rattan. Das Geflecht kann dabei ganz unterschiedlich gestaltet sein. Bei vielen Stühlen werden breite Lücken gelassen, die im Sommer für eine angenehme Luftzirkulation sorgen. Damit Sie bequem sitzen, sollten Sie jedoch Sitzpolster verwenden. Bei anderen ist das Geflecht so dicht, dass es eine durchgängige, leicht elastische Fläche bildet. Eine ganz besondere Variante ist das berühmte Wiener Geflecht, das einst für die Stühle in Wiener Kaffeehäusern erfunden wurde. Eines haben alle komplett aus Rattan gefertigten Möbel jedoch gemeinsam: Sie sind sehr leicht und lassen sich somit komfortabel an einen anderen Ort bringen oder beim Staubsaugen zur Seite stellen.
Beachten Sie jedoch, dass Rattanstühle aufgrund der Konstruktion aus Naturfasern nur bedingt belastbar sind. Widerstehen Sie der Versuchung, sich schwungvoll hineinfallen zu lassen. Die Naturfaser ist zudem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Möchten Sie die Stühle im Aussenbereich nutzen, sollte dieser rundum geschützt sein. Weichen Sie ansonsten lieber auf ein Gartenmöbel-Set aus Polyrattan aus. Dabei handelt es sich um ausgesprochen robuste Kunstfasern, die das Aussehen von Rattan imitieren, aber auch längeren Regen locker wegstecken.
Welche verschiedenen Rattanstühle gibt es?
Rattanstühle sind in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Sehr beliebt sind Armlehnstühle, bei denen Rücken- und Armlehnen eine schön geschwungene Einheit bilden. Manche sind schalenförmig gestaltet, andere entsprechen eher dem Bild eines klassischen Stuhls mit hoher Rückenlehne und rechtwinkligen Armlehnen. Diese Modelle eignen sich hervorragend für eine separate Sitzgruppe im Innenbereich des Hauses, im Wintergarten oder auf dem geschützten Balkon. Möchten Sie Rattanstühle an Ihren grossen Esstisch stellen, wählen Sie am besten Varianten ohne Armlehnen. Diese rücken Sie bei Mahlzeiten leichter an den Tisch heran. Meist handelt es sich um klassische Stühle mit vier Beinen, doch Sie finden auch hinreissende Freischwinger im Vintage-Look vergangener Jahrzehnte.
Daneben wird Rattan gerne für ungewöhnliche Stühle verwendet. Ein dekoratives Prachtstück ist der sogenannte Pfauensessel mit seiner aufwendig gearbeiteten ausladenden Rückenlehne. Er wurde erstmals in den 1970er-Jahren zum Einrichtungshit, nachdem er in einem Film zu sehen gewesen war. Bequemlichkeit pur strahlt der schalenartige Papasansessel aus: Auf einem Gerüst aus Peddigrohr liegt ein dickes rundes Polster auf, das zum Faulenzen und Träumen einlädt. Nicht ganz so exotisch ist der gute alte Schaukelstuhl, in dem Sie zurückgelehnt vor dem Kaminfeuer oder am Fenster entspannen.
Wie ergänze ich Rattanstühle richtig?
Wenn Sie die Stühle nicht am Esstisch platzieren, sollten Sie einen niedrigen Beistelltisch zwischen die Rattanstühle (oder neben einen einzelnen Stuhl) stellen. Exzellent sieht hier ein Tisch aus Rattangeflecht mit gläserner Tischplatte aus, auf der Sie Ihre Getränke und Snacks abstellen. Sie können aber auch schöne Kontraste gestalten, zum Beispiel mit einem modernen Designertisch, bei dem eine Schale mit hohen Rändern auf filigrane Beine montiert ist. Ein orientalischer Holztisch mit bezaubernden Malereien oder ein mediterraner Mosaiktisch verstärkt die exotische Ausstrahlung Ihrer Rattanstühle.
Runden Sie Ihre Sitzgruppe mit verschiedenen dekorativen Elementen ab. Ein separater Teppich trennt sie optisch vom restlichen Zimmer. So entsteht ein kleiner Rückzugsort, an dem Sie mit Ihrer Freundin Kaffee trinken oder bei einem guten Buch ausspannen. Eine Wand- oder Stehlampe sorgt für die gezielte Beleuchtung des Raumteils. Wollen Sie tropische Urlaubsgefühle zaubern, umgeben Sie Ihre Rattanstühle mit echten oder künstlichen Zimmerpalmen und bringen Sie eine Fototapete mit Dschungelprint an der Wand an. Möchten Sie sich lieber in Ihr geliebtes Paris versetzt fühlen, dekorieren Sie mit stilvollen Bildern der Metropole und Metallschildern im Vintage-Look – da schmecken der Café au Lait und die Croissants gleich doppelt so gut.
Einzelne Rattanstühle eignen sich übrigens erstklassig als dekorative Lückenfüller. Stellen Sie einen solchen Stuhl, verziert mit einem hübschen Sitzpolster, zum Beispiel in eine leere Ecke Ihres Eingangsbereichs. Sie können beim Heimkommen Einkäufe darauf abstellen oder darin Platz nehmen, wenn Sie sehnsüchtig auf den Paketboten warten, den Sie eben am Ende der Strasse erspäht haben.
Was ist bei der Pflege der Rattanstühle zu beachten?
Rattan ist – wie bereits erwähnt – empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Nehmen Sie Ihre Rattanstühle an einem sonnigen Abend ruhig mit nach draussen, wenn Sie Sitzmöglichkeiten für eine grössere Runde benötigen, aber lassen Sie sie nicht über Nacht im Freien. Schon der nächtliche Tau genügt, um das Material von innen anzugreifen und es anfaulen zu lassen. Eine Lackierung auftragen wie bei Holzmöbeln, um die Rattanstühle wetterfest zu machen, ist hingegen keine gute Idee: Dadurch wird das Rattangeflecht starr und brüchig.
Beim wöchentlichen Hausputz wischen Sie mit einem trockenen Tuch über Ihre Rattanmöbel. Ein Geheimtipp: Mischen Sie etwas Lederpflege und Wasser und reiben Sie die Lösung ganz dünn in das Rattangeflecht ein. So bleibt es geschmeidig und knarzt nicht. So lehnen Sie sich wieder entspannt zurück und geniessen die Behaglichkeit Ihrer stillvollen, exotisch angehauchten Sitzgruppe.