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Sie kommen hungrig nach Hause und stellen schnell eine Pfanne oder einen Topf auf den Herd, der Ihre Speisen in wenigen Minuten erhitzt. Moderne, mit Gas oder Elektrizität betriebene Herde haben einst die Küche revolutioniert und den Abschied von der dauerhaft betriebenen Feuerstelle eingeläutet. Heute bekommen sie selbst Konkurrenz von platzsparenden Alternativen.
Was zeichnet Herde aus?
Beim Wort Herd denken die meisten Menschen an das Kochfeld, das jedoch nur eine Hälfte dieser praktischen Küchengeräte ausmacht. Die andere Hälfte ist das Backrohr, in dem Sie Speisen backen. Meist handelt es sich um fest miteinander verbaute Kombigeräte. Es gibt jedoch auch Backrohre, die Sie separat in ein Schrankteil Ihrer Küchenzeile integrieren können. Dies kann eine gute Option sein, wenn Sie sich nicht gerne tief bücken oder jedes Mal in die Knie gehen möchten, um etwas in das Backrohr zu schieben oder herauszunehmen. In diesem Fall wird das Kochfeld alleine in die Anrichte integriert. Wenn Sie eher selten kochen, können Sie stattdessen auch eine einzelne oder doppelte Kochplatte auf die Anrichte stellen.
Herde sind in verschiedenen Bauformen und mit verschiedenen Heizarten erhältlich. Neben den klassischen Einbauherden für die Küchenzeile feiern in letzter Zeit frei stehende Herde ein Comeback. Dabei handelt es sich meist um Gasherde mit fünf Brennern oder um Retro-Modelle mit zusätzlicher Ausstattung wie Warmhaltefächern.
Welche Heizarten kommen für die Kochflächen der Herde infrage?
Die früher allgegenwärtigen Massekochfelder mit gusseisernen Kochplatten sind heute fast vollständig verschwunden. Sie sind wenig energieeffizient und erschweren mit ihrer Bauform die Reinigung des Herdes.
Sie wurden von Glaskeramik- und Cerankochfeldern abgelöst. Diese überzeugen mit einer vollkommen glatten und attraktiven Oberfläche, die sich einfach abwischen lässt. Darunter sind Heizspiralen verbaut, die beim Einschalten rot aufleuchten und heiss werden. Sehr praktisch ist die Aktivierung verschieden grosser Ringe, die Sie so auf den Durchmesser der verwendeten Töpfe und Pfannen abstimmen können. Ein Nachteil ist die Tatsache, dass sich zusammen mit der Heizspirale auch die direkte Umgebung des Glaskeramikfeldes erhitzt und Sie sich beim Kochen ordentlich verbrennen können. Die gläserne Oberfläche ist ausserdem anfällig für Kratzer.
Der neue Star unter den Kochfeldern ist die Induktion. Bei diesen Herden erzeugen Induktionsspulen im Zusammenspiel mit geeignetem Kochgeschirr elektromagnetische Hitze. Der grosse Vorteil: Nur das Kochgeschirr wird erhitzt, der Herd selbst bleibt kalt. Dadurch reduziert sich die Verbrennungsgefahr enorm. Kocht Ihnen mal die Milch über, kann sie auf der kühlen Glasfläche nicht einbrennen und lässt sich wesentlich leichter entfernen. Ein kleiner Nachteil dieser Herde ist, dass sie nur mit induktionsgeeigneten Töpfen und Pfannen funktionieren – allerdings sind dies heute die meisten. Sie können es in Ihrer Küche testen, indem Sie einen Magneten an den Topf- oder Pfannenboden halten. Bleibt er kleben, ist der Gegenstand magnetisch und damit induktionsgeeignet.
Weiterhin gefragt ist der seit vielen Jahrzehnten bewährte Gasherd, der mit seinen offenen Flämmchen Gemütlichkeit verbreitet. Vor allem erfahrene Hobbyköche wissen ihn zu schätzen, weil sich die Temperatur blitzschnell und punktgenau ändern lässt – so gelingen perfekt zubereitete Gerichte. Obendrein sind diese Herde immer sofort auf Betriebstemperatur und machen das Vorheizen überflüssig. Speisen werden schneller warm und auf Dauer sparen Sie einiges an Energie.
Was ist beim Backrohr zu beachten?
Beim Backrohr gibt es kein Entweder-oder: Die meisten verfügen heute über die Möglichkeit, zwischen Ober- und Unterhitze oder Umluft zu wählen. Bei Ober- und Unterhitze werden die Gerichte von Heizstrahlern in der Ober- und Unterseite des Backofens erhitzt. Dadurch bleiben grosse Fleischstücke und Kuchen besonders saftig. Bei Umluft verteilt ein Ventilator die erzeugte Hitze gleichmässig im ganzen Ofen. Dadurch können Sie schneller und bei niedrigeren Temperaturen backen. Da diese Zubereitungsart Speisen schneller austrocknet, ist sie vor allem für knusprige Teiggerichte wie Pizza, Backofen-Pommes-frites oder zum Aufbacken von Brötchen geeignet.
Was muss ich berücksichtigen, wenn ich einen Herd kaufen will?
Da Herde meist in die Küchenzeile integriert werden, müssen Sie vor allem auf die richtigen Masse achten. Zum Glück sind diese standardisiert: Typische Herde mit vier Kochfeldern sind in der Regel 90 cm breit. Daneben werden auch schmalere, 60 cm breite Varianten für kleine Küchen angeboten. Wenn Sie gerne und häufig kochen, ist natürlich auch ein Blick auf die Energieeffizienzklasse von Vorteil.
Zahlreiche Herde bringen heute eine Reihe von Sonderfunktionen wie Fast Cooking und Sanftgaren für eine langsame schonende Zubereitung mit. Mit der Auftaufunktion können Sie das Auftauen von Gefriergut beschleunigen, mit der Einstellung für Dörren sparen Sie sich einen separaten Dörrautomaten für die Herstellung Ihres eigenen gesunden Trockenobstes.
Fast noch wichtiger ist eine hilfreiche Selbstreinigungsfunktion. Meist wird dafür das Pyrolyse-Verfahren eingesetzt: Bei einer Temperatur von 500 Grad werden sämtliche Verschmutzungen im Backrohr zu Asche verbrannt, die Sie nur noch mit einem Tuch abwischen müssen.
Welche Alternativen zum klassischen Herd gibt es?
Nicht jeder hat in der Küche ausreichend Platz für normal grosse Herde mit vier Kochfeldern und Backrohr – oder benötigt so viel nicht. In diesem Fall können Sie eine Kombination aus Kochplatte mit ein oder zwei Kochfeldern und einem Minibackofen verwenden. Besonders empfehlenswert sind 3-in-1-Geräte, die Mikrowellenherd, Elektrogrill und Backrohr vereinen und in jeder noch so kleinen Küche ihren Platz finden.